Neben dem ordnungsrechtlichen Jugendschutz und dem strukturellen Jugendschutz bildet der erzieherische Kinder- und Jugendschutz eine wichtige Säule der präventiven Arbeit.
Im Rahmen des ordnungsrechtlichen bzw. gesetzlichen Jugendschutzes sorgen Jugendämter, Polizei, Ordnungsämter und Gewerbeaufsichtsämter sowie andere Ordnungsbehörden für die Einhaltung der Jugendschutzgesetze. Dazu gehören unter anderem Information über die gesetzlichen Bestimmungen, Beratung bei der Umsetzung zur Einhaltung der Vorschriften, Initiierung und Durchführung von Kontrollen vor Ort und Ahndung von Verstößen gegen Jugendschutzgesetze und -bestimmungen.
Zum strukturellen Kinder- und Jugendschutz zählen strukturelle Maßnahmen und Aktivitäten der Jugendhilfe, die Lebensbedingungen und -räume junger Menschen verbessern und Gefährdungspotenzialen entgegenwirken bzw. verhindern. Entwicklungsbeeinträchtigende gesellschaftliche Zusammenhänge und Strukturen sollen erkannt und durch gestaltende und planende Maßnahmen beseitigt werden. Neben klaren Fragen der Kinder- und Jugendhilfe zählen hierzu auch sozialräumliche und -ökologische Ansätze wie Verkehrsplanung, Städtebau, Spielraum- und Freizeitstättenplanung, Umweltschutz usw.
Der erzieherische Kinder- und Jugendschutz soll junge Menschen befähigen, gefährdende Einflüsse zu erkennen, sich kritisch damit auseinanderzusetzen und sie zu bewältigen bzw. sich davor zu schützen. Kritikfähigkeit, Entscheidungsfähigkeit und die Wahrnehmung von Verantwortung gegenüber sich und anderen Menschen sollen gefördert werden. Auch Eltern und Erziehungsberechtigte sollen dazu befähigt werden, Gefährdungen wahrzunehmen und Kinder und Jugendliche davor zu schützen.
Der Jugendschutz in der Übersicht
| Ordnungsrechtlicher bzw. gesetzlicher Jugendschutz | Struktureller Kinder- und Jugendschutz | Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz | |||
| Relevante Rechtsgrundlagen (Auswahl) | JuSchG, JMStV, JarbSchG, StGB, WaffG usw. | SGB VIII §§ 1, 8, 79, 80 u.a., KJHG-LSA § 16 | SGB VIII § 14 u.a., KJHG-LSA § 16 u.a. | ||
| Akteure Bundesebene(Auswahl) | Bundesrat, Bundestag, Arbeitsgemeinschaft der obersten Landesjugendbehörden, Jugendministerkonferenz, Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter, Bundes-Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Bundesinnenministerium, Bundesamt für Verfassungsschutz, Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz, Deutscher Bundesjugendring, Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, Deutscher Kinderschutzbund, pro familia, Weißer Ring | ||||
| Akteure Landesebene(Auswahl) | Landtag, Ministerium für Arbeit und Soziales, Landesjugendamt, Zentrum „Frühe Hilfen für Familien“, Ministerium des Innern, Kultusministerium, Landeskriminalamt, Landesarbeitsgemeinschaften nach § 78 SGB VIII, Servicestelle Kinder- und Jugendschutz, Kinder- und Jugendring, LIGA der Freien Wohlfahrtspflege | ||||
| Akteure Kommunalebene(Auswahl) | Stadtrat/Kreistag, Jugendamt, Ordnungsamt, lokale Netzwerke Kinderschutz, lokale Beratungsstellen | ||||