Die Zahl der Jugendlichen mit Essstörungen steigt seit einigen Jahren deutlich an. Besonders betroffen sind Mädchen zwischen zwölf und 17 Jahren: Bei ihnen haben die Diagnosen von Magersucht, Bulimie und Binge-Eating-Störung im Jahr 2023 im Vergleich zu 2019 um fast 50 Prozent zugenommen. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Kaufmännischen Krankenkasse (https://www.kkh.de/presse/pressemeldungen/beautypolizei).
Auch pädagogische Fachkräfte berichten in Fortbildungen immer wieder davon, dass sie bei Kindern und Jugendlichen frühe Warnzeichen für ein gestörtes Essverhalten oder ein negatives Körperbild beobachten. Dabei stellt sich die Frage: Welche Rolle spielen soziale Medien bei dieser Entwicklung – und wie können Erwachsene junge Menschen unterstützen?
Antworten dazu finden sie unter anderem im Buch „Unfiltered. Social Media und unser Körperbild“ von Julia Tanck.
In ihrem Buch zeigt die Autorin, welchen Einfluss soziale Medien auf unser Körperbild haben und welche Wege zu mehr Körperakzeptanz und einer gesunden Selbstwahrnehmung führen können. Die Psychotherapeutin behandelt in ihrer Praxis Menschen mit Essstörungen und verknüpft in ihrem Buch wissenschaftliche Erkenntnisse mit praktischen Erfahrungen aus dem Alltag.
Tanck ist Psychotherapeutin und behandelt unter anderem Betroffene von Essstörungen. Als Expertin vereint sie in ihrem Buch wissenschaftliche Erkenntnisse mit ihren eigenen Praxiserfahrungen und bietet damit allen Interessierten einen umfassenden Einblick. Tanck zeigt auf, wie Diätkulturen, Familiendynamiken und gesellschaftliche Erwartungen unser Körperbild beeinflussen und welchen Anteil Plattformen wie Instagram oder TikTok dabei haben. Gleichzeitig vermittelt sie Strategien, die zu mehr Körperakzeptanz und einer gesunden Selbstwahrnehmung führen und Essstörungen vorbeugen.
Aus diesem Grund eignet sich das Buch auch für Fachkräfte, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.
Das Buch stellt verschiedene Übungen und Methoden vor, die helfen können, das eigene Körperbild kurz- und langfristig zu stärken – sei es in der Einzelberatung oder mit angepassten Ansätzen auch in Gruppen.
Wichtig ist dabei: Diese Methoden eignen sich nur für die Präventionsarbeit. Sobald Anzeichen einer psychischen Erkrankung wie einer Essstörung sichtbar werden, müssen unbedingt professionelle Hilfsangebote wie psychotherapeutische Unterstützung hinzugezogen werden.
Zudem finden Sie nachfolgend Online-Beratungs- und Informationsangebote:
- InCogito: Hier finden Kinder und Jugendliche unter anderem Chat-Beratung und Online-Gesprächsgruppen zum Thema Essstörungen.
- Mein Kompass: Hier können sich Heranwachsende zum Thema Essstörungen sowie zu entsprechenden Anlaufstellen informieren.
- bke-Jugendberatung: Hier haben Jugendliche die Möglichkeit, sich durch Psycholog*innen online beraten zu lassen oder sich mit anderen Jugendlichen in Themenforen auszutauschen.