Altersfreigabe für Roblox von 12 auf 16 Jahre angehoben

Roblox ist eine der meistgenutzten Online-Spieleplattformen bei Kindern und Jugendlichen. Hier können Nutzer*innen eigene Spiele gestalten und die Werke anderer ausprobieren – ein Ansatz, der kreative Medienkompetenz fördert und Partizipation ermöglicht. Gleichzeitig bergen diese offenen Strukturen auch Risiken: Etwa durch problematische Spielinhalte und Kommentare oder nicht altersgerechte Spielmechanismen. Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) hat daher nach einer erneuten Prüfung die Altersfreigabe von 12 auf 16 Jahre erhöht.

Gründe für die neue USK-Einstufung

Roblox ist eine sogenannte Game-Creator-Plattform, auf der die Nutzer*innen eigene Spiele erstellen und mit der Community teilen können. Solche Angebote erfreuen sich in den letzten Jahren wachsender Beliebtheit und unterliegen einer dynamischen Weiterentwicklung. Dies nahm die USK zum Anlass, die Altersfreigaben solcher Plattformen neu zu prüfen – darunter auch Roblox.
Der Dienst, der sich vor allem an Kinder unter 14 Jahren richtet, ist nun erst ab 16 Jahren freigegeben. Im Zentrum der USK-Neubewertung steht die Tatsache, dass auf Roblox durch nutzergenerierte Inhalte Spielwelten entstehen, die Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren in ihrer Entwicklung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit beeinträchtigen können. Einige dieser Spiele enthalten explizite Gewaltszenen oder gruselige Elemente, die zur Überforderung von jüngeren Nutzer*innen führen können. Zudem bleibt die Kommunikation zwischen den Spieler*innen weitgehend unkontrolliert – was Tür und Tor für problematische Interaktionen öffnet, wie Beleidigungen, Cybergrooming oder die Weitergabe persönlicher Daten. Besonders kritisch ist auch die starke Integration kommerzieller Mechanismen, die zu unüberlegten, teils hohen Ausgaben führen können. Neben der Schaltung von Werbung regt dazu beispielsweise das Angebot der In-Game-Währung „Robux“ an, womit Vorteile im Spiel erkauft werden können oder der mögliche Erwerb einer Premium-Mitgliedschaft, die Zugang zu exklusiven Spielinhalten bietet.
Die regelmäßige Überprüfung solcher Plattformen ermöglicht den Betreibenden, ihr Angebot immer wieder zu überarbeiten und anzupassen: auch Roblox hat somit die Chance, wieder für 12-Jährige freigegeben zu werden, wenn der Jugendschutz im Design berücksichtigt wird.

Was Eltern und Fachkräfte tun können

Die neue USK-Einstufung von Roblox zeigt, wie wichtig es ist, Altersfreigaben ernst zu nehmen. Fachkräfte sollten diese konsequent beachten, Eltern können sie als hilfreiche Orientierung nutzen. Wichtig ist eine begleitende Medienerziehung: Sprechen Sie mit Kindern über Inhalte, lassen Sie sich diese zeigen oder erkunden Sie sie gemeinsam. Aktivieren Sie Jugendschutzeinstellungen und bleiben Sie regelmäßig im Austausch. Auch In-App-Käufe und das Konsumverhalten im Spiel sollten thematisiert werden. Darüber hinaus gilt es, Medienkompetenz gezielt zu fördern – also Kinder und Jugendliche darin zu stärken, digitale Angebote sicher und reflektiert zu nutzen. Vernetzung und regelmäßige Information helfen dabei, auf dem Laufenden zu bleiben und kompetent zu begleiten.

Informationen zu Jugendschutzeinstellungen finden Sie unter:

https://www.medien-kindersicher.de

Eine pädagogische Einschätzung von Roblox finden Sie unter:

https://spieleratgeber-nrw.de/

Die Pressemitteilung der USK zur Neueinstufung von Game-Creator-Plattformen finden Sie unter:

https://usk.de/