Archiv des Autors: Olaf Schütte

So geht es weiter mit der Servicestelle Kinder- und Jugendschutz

Nach langem Ringen haben wir uns auf die europaweite Ausschreibung des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes beworben. Das war keine leichte Entscheidung. Wir haben – auch im Team – diskutiert, ob wir in einem Klima arbeiten wollen, in dem wir nicht willkommen sind und unsere Arbeit nicht wertgeschätzt wird. Wir haben uns gefragt, ob wir mit jemandem zusammenarbeiten können, der die Servicestelle und fjp>media offensichtlich nicht mehr als Partner haben will.

Auch wenn wir das Vorgehen des Landes mit der Ausschreibung nach wie vor für falsch halten, wollen wir den Kindern und Jugendlichen, ihren Eltern und den Fachkräften im Land weiterhin zur Seite stehen. Deshalb hat der Vorstand des Verbandes beschlossen, dass wir uns an der Ausschreibung beteiligen. Nicht weil, sondern trotz dieses fragwürdigen Verfahrens.

Nach der Bewerbung im Mai dauerte es lange drei Monate bis zur Vergabe. Danach mussten noch umfangreiche rechtliche Fragen geklärt werden. In dieser Zeit der doppelten Unsicherheit gab es leider und verständlicherweise Kolleg*innen, die unter diesen Bedingungen nicht mehr im Auftrag des Ministeriums arbeiten wollten. Das Team hat sich dezimiert.

Aber – und das ist die gute Nachricht – haben wir den Zuschlag bekommen und schlussendlich Mitte November den Vertrag für die Aufgaben des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes unterschrieben. Unter neuen Bedingungen können wir daher auch ab 2025 für Heranwachsende, Fachkräfte und Eltern da sein.

Wir möchten uns ganz herzlich bei allen bedanken, die uns auf diesem Weg begleitet haben. Der große Zuspruch, die vielfältige Solidarität und die guten Wünsche für unsere Arbeit haben uns sehr geholfen, durchzuhalten und weiter zu kämpfen.

Jetzt blicken wir optimistisch in die Zukunft und freuen uns, mit Ihnen und euch auch zukünftig für einen guten Kinder- und Jugendschutz zu wirken.

9½ Jahre Servicestelle Kinder- und Jugendschutz

Der Landtag hat das Ende der Servicestelle Kinder- und Jugendschutz bei fjp>media beschlossen. Zum 31.12.2024 wird das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung die Förderung einstellen. Für die weitere Gestaltung des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes gibt es eine europaweite Ausschreibung eines Dienstleistungsvertrages. Jetzt müssen wir sukzessive unsere Angebote abbauen. Zum Herbst 2024 wird die Servicestelle ihre inhaltliche Arbeit einstellen. Danach kommt die Liquidation. Weiterlesen

Landesweiter Kinder- und Jugendschutz vor dem Aus

Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung hält entgegen zahlreicher Proteste aus der Fachebene an der Abwicklung der Servicestelle Kinder- und Jugendschutz von fjp>media fest. Mit einer Mahnwache wollen die Beschäftigten am kommenden Freitag (23. Februar 2023) vor dem Landtag auf den Schaden für Heranwachsende, Eltern und Fachkräfte aufmerksam machen.

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Informationen zur geplanten Ausschreibung des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes in Sachsen-Anhalt


Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung wird die Förderung der Servicestelle zum 31.12.2024 einstellen. Im Rahmen einer Ausschreibung sollen die Leistungen des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes ab dem Jahr 2025 in einem Dienstleistungsvertrag vergeben werden.


Weil uns in den letzten Wochen zahlreiche Fragen dazu erreichten, haben wir hier die wichtigsten Fakten aus unserer Perspektive zusammengefasst.

Hier sind Stellungnahmen und Unterstützerschreiben von Institutionen und Akteuren zu finden.

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Kinderpornografie auf Whatsapp und Co. – ein Verbrechen

Gesetzesänderung im Juni 2024 in Kraft getreten: Herabstufung vom Verbrechen zum Vergehen – detaillierte Erläuterungen hier

Ein Smartphone mit verwischten Fotos, Quelle: Jan Vašek / PixabaySexualisierte Gewalt gegen Kinder verursacht schwere physische und psychische Schäden und kann Betroffene ihr gesamtes Leben lang traumatisieren. Die gesellschaftliche Verantwortung, Kinder vor solchen schädlichen Erfahrungen zu schützen, liegt bei uns allen.
Seit Juli 2021 drohen nach § 184b des Strafgesetzbuches bei Verbreitung, Erwerb und Besitz von kinderpornografischen Inhalten Freiheitsstrafen von einem Jahr bis zu zehn Jahren. Das macht den Straftatbestand auch in juristischer Hinsicht automatisch zu einem „Verbrechen“ (§ 12 Abs. 1 StGB). Zuvor handelte es sich lediglich um ein „Vergehen“ (§ 12 Abs. 2 StGB). Das bedeutet: Wer im Besitz von kinderpornografischem Material ist, muss in jedem Fall eine öffentliche Anklage und die Verurteilung zu einer Gefängnisstrafe fürchten.
Dabei trifft es nicht immer nur Pädokriminelle. Die neuerliche Einstufung als Verbrechen kann weitreichende Folgen für Eltern, andere Erziehungsberechtigte, Lehrer*innen und andere pädagogische Fachkräfte haben. Sogar Kinder und Jugendliche selbst können vor erhebliche Schwierigkeiten gestellt werden.

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Jung und Digital – Seminar Datenschutz in der (digitalen) Jugendarbeit

21. März 2023 | 9:30 Uhr – 17:00 Uhr Intercity-Hotel Magdeburg
Teilnahmebeitrag: 20 Euro

Fragen des Datenschutzes müssen im pädagogischen Handeln prinzipiell berücksichtigt werden. Sie sind in der Jugendarbeit in Sachsen-Anhalt weitgehend ungeklärt, nicht verbindlich
geregelt oder in gemeinsamen Strategien und Konzepten bearbeitet. Die häufig formaljuristischen Komplikationen oder Unsicherheiten in Verbindung der Arbeit mit Medien bilden damit eine große strukturbedingte Herausforderung in der (digitalen) Jugendarbeit, an der Träger und Fachkräfte oft scheitern. Weiterlesen

Broschüre klärt geflüchtete Kinder und Jugendliche über Kinderrechte auf

Heranwachsende, die mit ihrer Familie oder unbegleitet nach Deutschland kommen, stehen unter dem besonderen Schutz der UN-Kinderrechtskonvention. Die Broschüre „Alle Kinder haben Rechte“ der Servicestelle Kinder- und Jugendschutz Sachsen-Anhalt und des Kinder- und Jugendbeauftragten des Landes klärt dazu mit Bildern und einfachen Worten in ukrainischer Sprache auf.Bild einer Broschüre über Kinderrechte Weiterlesen

Mit Kindern und Jugendlichen über Krieg reden?

Eine Information für Familien und Fachkräfte

Aktuell sind durch den Krieg in der Ukraine nicht nur Erwachsene verunsichert. Gerade Kinder und Jugendliche werden in sozialen Medien, bei Gesprächen mit Freunden oder durch Nachrichten in Radio und Fernsehen mit dem Thema konfrontiert. Sie sprechen mit Gleichaltrigen in Schule und Freizeit darüber – dabei entstehen Fragen, nicht selten auch Sorgen und Ängste. Hier stellt sich Eltern und Pädagog*innen oft die Frage, wie sie verantwortungsvoll und umsichtig mit Heranwachsenden über Krieg und dessen Folgen reden können.

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Freie Stellen bei fjp>media

Hier gibt es aktuelle Stellenausschreibungen von fjp>media, dem Verband junger Medienmacher*innen in Sachsen-Anhalt. Wir suchen aktuell:

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Squid Game – gefährlicher Hype oder viel Lärm um nichts?

Squid Game verunsichert zahlreiche Eltern und pädagogische Fachkräfte, da auch Kinder und jüngere Jugendliche mit der Serie in Kontakt kommen und gewalttätige Elemente daraus nachspielen. Squid Game ist der bislang erfolgreichste Serienstart des Streaminganbieters Netflix. In der Serie lassen sich 456 hochverschuldete Protagonist*innen auf ein gefährliches Spiel ein, um ihrer finanziellen Not zu entkommen. Dabei spielen sie in Kinderspielen nicht nur um ein hohes Preisgeld, sondern im wahrsten Sinne des Wortes um ihr Leben. Denn wer verliert oder ausscheidet, wird grausam ermordet. Im ersten Spiel beispielsweise muss ein Raum innerhalb weniger Minuten durchquert werden, während eine riesige Puppe „Rotes Licht, grünes Licht“ singt. Dreht sich die Puppe dem Spielfeld zu, werden alle, die sich noch bewegen oder die Strecke in der vorgegebenen Zeit nicht schaffen, erschossen. In einem weiteren Spiel treten die Teilnehmer*innen im Tauziehen gegeneinander an. Dabei befinden sie sich in schwindelerregender Höhe. Wird das gegnerische Team über die Plattformkante gezogen, stürzt es in den Tod. In der Serie sind zahlreiche drastische Tötungsszenen detailliert und blutig dargestellt.

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